Zu unserer Geschichte / la nostra storia:

3. März 1996
50. Jahresversammlung des Evangelisch-kirchlichen Vereins Monti und Umgebung
Geschichtlicher Überblick

Wir haben heute die 50. Jahresversammlung des Ev.-kirchlichen Vereins Monti und Umgebung und zu diesem Anlass habe ich in den vorhandenen Akten etwas geforscht, wie es überhaupt zur Gründung der ev. Gemeinde Monti kam, wer den Anstoss dazu gegeben hat und wie sich alles weiterentwickelt hat. Dabei bin ich auf ein Blatt aufmerksam geworden, das die Geschichte sehr schön festhält und habe dazu einen kleinen Abriss zusammengestellt. Einige unter uns könnten viel aus ihrer Erfahrung hier oben beitragen und ich bin dankbar, wenn hin und wieder ganz spontan etwas beigefügt wird.

1917 - DER TANZSAAL WIRD ZUR MONTI-KAPELLE: ERSTE BIBELSTUNDEN FÜR EVANGELISCHE. Gegründet wurde die ev. Gemeinde Monti im Jahre 1917 und zwar von Prediger Jakob Mörgeli, der bald 70jährig zu Erholungszwecken ins Locarnese kam. Er mietete das Haus "Sopra Verbano" in Monti, das früher eine Wirtschaft gewesen war. Daneben stand ein kleineres Gebäude, das als Tanzsaal gedient hatte. In der Küche des Wohnhauses wurden die 1. Bibelstunden abgehalten. Es schien ein wirkliches Bedürfnis zu sein, denn der ständig wachsende Zustrom liess den Gedanken aufkommen, das Nebengebäude - eben den Tanzsaal - für diesen Zweck nutzbar zu machen. Dank der grosszügigen Spende eines Berners Fritz Benoit konnte die gesamte Liegenschaft käuflich erworben werden und der Tanzsaal wurde als Predigtsaal hergerichtet. Äusserlich hatte die Kapelle Monti gar nichts kapellenhaftes, im Innern aber wies ein grosses an die Wand gemaltes Kreuz auf den Zweck dieses Raumes hin. Ohne Statuten und eingeschriebene Mitglieder waren dank Mitarbeit der Gläubigen und der Spendenfreudigkeit der Predigtbesucher und Feriengäste stets die notwendigen Mittel vorhanden. 1935 zog sich Prediger Mörgeli vom Predigtamt zurück und übersiedelte ins Nidelbad in Rüschlikon, wo er im Alter von 90 Jahren starb.

1927 - DIE LIEGENSCHAFT WIRD VOM DIAKONIEVEREIN ERWORBEN.
Die Liegenschaft "Sopra Verbano" erhielt den Namen "Bethel" und ging 1927 mitsamt der Monti-Kapelle durch Kauf an den Diakonieverein Zürich über. Nachfolger von Prediger Mörgeli sind in chronologischer Reihenfolge Herr G. Senn von Arcegno, Emaus-Brüder von Losone, Prediger Rybar, der sich erholungshalber in der Pension Mon Désir aufhielt und Prediger Gamper, der die Pension Iris leitete. 1936 ging auch Iris an den Diakonieverein Zürich über, der Carl Hotz als Prediger und Leiter des Erholungsheims einsetzte. So kam die verwaiste Gemeinde Monti wieder zu einem Hirten, der 7 Jahre lang wirkte und seine Predigten fanden so grossen Widerhall, dass der Diakonieverein beschloss, die Kapelle nordseitig zu erweitern und neue Bänke anzuschaffen. 1943 übersiedelte Carl Hotz nach St. Gallen.

1944 - DIE FREIKIRCHE MONTI WIRD IN DIE KIRCHGEMEINDE LOCARNO EINGEGLIEDERT.
PFARRAMT IN MONTI.
An Stelle von Carl Hotz kam Missionar Walter Hafer als Prediger und Leiter der Pension Iris. Durch Unterschriftensammlung und Eingaben erreichte er den Anschluss der Monti-Orselina-Gemeinde als Filiale der ev.-ref. Gemeinde Locarno und Umgebung, wodurch die bisher freikirchliche Gemeinschaft zur landeskirchlichen Diaspora-Gemeinde übertrat und damit ihre Selbständigkeit einbüsste, kam aber in den Genuss von Unterstützungen für Diaspora-Gemeinden. 1945, als der Weltkrieg zu Ende war, trat Walter Hafer in den Dienst der Basler Mission. Im Oktober gleichen Jahres kam Pfarrer Emil Pallioppi hierher als Vikar des Pfarrers der ev. Kirche Locarno und Umgebung. Es war Pfarrer Pallioppi, der die Anregung zur Gründung eines ev.-kirchlichen Vereins Monti-Orselina gab.

1946 - GRÜNDUNG DES KIRCHLICHEN VEREINS MONTI-ORSELINA-BRIONE.
Am 27.1.46 wurde mit Begeisterung der Beschluss zur Gründung des kirchlichen Vereins Monti-Orselina-Brione gefasst und anschliessend der Antrag gestellt, das Vikariat in eine 2. Pfarrstelle in Monti umzuwandeln. An der Gesamt-Kirchgemeindeversammlung vom 31.3.46 wurde der Antrag unter der Bedingung, dass dies finanziell tragbar sei gutgeheissen und Pfarrer Pallioppi einstimmig zum 2. Pfarrer gewählt. Im gleichen Jahr zog er mit seiner Frau in das zu diesem Zweck gemietete Pfarrhaus "Villa Rasse" ein. Der prot.-kirchliche Hilfsverein, dem Locarno unterstand, wünschte jedoch wegen der unsicheren finanziellen Lage, dass das beschlossene Pfarramt in ein Hilfspfarramt umgewandelt werde mit einer vorläufigen Befristung von 3 Jahren. Dies war etwas entmutigend für Monti, hatten sie doch schon im 1. Jahr die namhafte Summe von Fr. 5.000.- für Pfarr-, Siegristen- und Organistenbesoldung auf sich genommen. Nach 2-jähriger Tätigkeit folgte Pfarrer Pallioppi dem Ruf als Pfarrer in seine Engadiner Heimat. Als Nachfolger wurde 1947 Missionar Karl Schenk zum Pfarrhelfer gewählt.

1948 - DIE KIRCHGEMEINDE KAUFT DIE LIEGENSCHAFT FÜR FR. 45.000.-.
Da der beschränkte Raum der kleinen Kapelle den Anforderungen nicht mehr genügte, wurde an einer ausserordentlichen Versammlung 1948 der Kauf der ganzen Liegenschaft "Sopra Verbano", Kapelle und Wohnhaus, für einen Betrag von Fr. 45.000.- beschlossen und so war der Weg frei zur Planung einer neuen Kirche, doch gab es noch verschiedene Schwierigkeiten. 1952 kam Pfarrer Karl Bader für 7 Jahre, 1954 konnte der Grundstein für die Kirche gelegt werden, 1954 war es nämlich gerade 400 Jahre her, dass die Protestanten in Locarno, die dem ev. Glauben treu bleiben wollten, aus Locarno ausgewiesen wurden. Zu ihrem Gedenken wurde ein Teil der schweiz. Kollekte am Reformationssonntag für die neue Kirche Monti bestimmt.

1955 - BAU UND EINWEIHUNG DER KIRCHE.
Ende März wurde die Glocke eingeweiht und am Auffahrtstag mit einer grossen Feier die neue Kirche. Am darauffolgenden Samstag, 21.5.55, fand ein Gemeindeabend im grossen Saal der Società Elettrica Sopracenerina mit Liedervortrag des Gemischten Chors, des Männerchors Concordia, Ansprachen und Gemeindegesang statt. Von 1959 an wirkte Pfarrer Alfred Gugolz für 18 Jahre hier. 1974 wurde das Pfarrhaus renoviert.

1976 - BAU EINES KLEINEN SAALES.
Im Jahre 1976 wurde das Säli angebaut. Dabei wurde Kirche und Pfarrhaus verbunden und bilden eine Einheit. Pfarrer Gugolz verliess in diesem Jahr Monti und Pfarrer Müri wirkte in der Zwischenzeit hier bis zur Einsetzung von Frau Pfarrer Annemarie Kull im Jahre 1978. Sie wirkte hier bis 1981, dann übernahm Pfarrer Paul Deutsch die Gemeinde, um die Zeit bis zum Eintreffen des neuen Pfarrers Peter Meier, der mit grossem Einsatz hier wirkte, zu überbrücken.

1981/1982 - UMGESTALTUNG DER KIRCHE, EINBAU EINER ORGEL UND DES ERSTEN FARBFENSTERS.
1981/82 konnte durch eine grosszügige Erbschaft von Frau Reuber die Orgel ersetzt und die Kirche umgestaltet werden.

1988 - Von 1988 an wirkte Pfarrer Hans Dürig in Monti. Bald 70-jährig äusserte er den Wunsch sich zurückzuziehen. Wir mussten seinem Wunsch nachgeben, liessen ihn aber nur ungern ziehen. Sein letzter Gottesdienst war am 27.6.1993. Wir haben das von ihm eingesetzte, monatliche Gemeindefrühstück und auch den Neujahrsapero bis heute beibehalten und zwar im Säli, das auch gerne benutzt wird für den nach der Predigt offerierten Kaffee, für die Jahresversammlung unseres Gemeindevereins, für ein Beisammensein des Gemischten Chors nach seinem traditionellen Konzert am 19. März oder nach oekumenischen Gottesdiensten, sowie von Pro Monti für ihre Jahresversammlung und die monatlichen Zusammenkünfte del Gruppo Ambra (die Senioren von Monti). Unsere Gottesdienste sind sehr gut besucht, hauptsächlich von Frühling bis Herbst dank der vielen Feriengäste und der Casa Locarno, die hin und wieder die Gestaltung eines Gottesdienstes übernehmen. Bis wir wieder einen neuen Pfarrer hatten, übernahmen jeweils Frau Pfarrer Wiehmann, auch Pfarrer Bachmann, sowie für verschiedene Monate Pfarrer Burkhard und Pfarrer Raumann Vertretungen.

1994 - Von anfangs 1994 wirkte Pfarrer Carl Klimmeck hier. In guter Erinnerung ist uns noch besonders das gelungene Fest von anfangs September 1994 mit der Steel-Band. Seit Herbst 1995 ist die Pfarrstelle wieder verweist; wir sind auf der Suche nach einem neuen Pfarrer und in der Zwischenzeit auf Vertretungen angewiesen. Frau Lisa Huber hat sich bereit erklärt, die Andachten im Altersheim Montesano - ausser dem Austeilen des Abendmahls - weiterhin zu übernehmen. Auch die übrigen Veranstaltungen haben wir bis jetzt beibehalten.

gezeichnet: Doris Bachmann

indietro - zurück ⇑


Schöne Erinnerungen / bei ricordi:

- in Arbeit

indietro - zurück ⇑


Wo sind wir / dove ci troviamo:

indietro - zurück ⇑


Unsere Arbeitsgruppe / il nostro Gruppo di Lavoro:

Die Arbeitsgruppe des Gemeindeteils Monti :

indietro - zurück ⇑